Sonntag, 30. Januar 2011

Alles Gute und Liebe....

lieber PUCKI!
Heute hast Du, der allerbeste Pucki auf der Welt Geburtstag! Natürlich denke ich auch 6000km entfernt an Dich und weil Du armer heute wahrscheinlich Griechischvokalbeln lernst, damit Du nicht nur ein guter Deutsch-, sondern auch ein guter Religionslehrer wirst, bekommst Du ein Bild, was für Deutschlehrer bestimmt ist! Die EINZIGE deutsche Straße hab ich ausfindig gemacht... (weil ich NIE vergessen werde, dass Du mir beigebracht hast, was ein Dehnungs-"i" ist)
Ich drück Dich in Gedanken, danke Dir für die letzten 11 Jahre Freundschaft, wünsche Dir für die Zukunft weiter so viele Lachanfälle, lustige Begegnungen in allen Lebenslagen und ein unerschütterliches Gottvertrauen! Sag Deiner Mama ein ganz großes DANKE von mir, sie hat alles richtig gemacht!
Magnus

Alles Gute und Liebe

liebe Anne!
Viele Grüße an die Weltenbummlerin und im Herzen eigentliche Afrikanistin!
Deshalb für Dich natürlich ein Geburtstagsgruß vor dem Hintergrund des montrealer Hochhausviertels!
Viel Erfolg weiterhin für dein Studium, behalte deinen unerschütterlichen Humor und deine Art, Dinge manchmal einfach auf den Punkt herunterzubrechen! Von Dir hab ich die Motivation, einen Blogg zu schreiben, weil Deine Berichte aus Ghana immer soooo lustig waren!
Feier schön und lass Dich feiern!

Montag, 24. Januar 2011

Surfin´ USA

Boston im Winter... HAMMER! Ganz ehrlich, ich hätte nie gedacht, dass Amerika so schöne Seiten hat! Ich dachte irgendwie, alles sei voller Autos und McDonalds, BurgerKing, Starbucks, GAP, und voller Leute, die trauern, dass Bush nicht mehr Präsident ist... Aber NEIN! Die einzigen doofen Amerikaner, die wir getroffen haben, waren die Grenzbeamten am Grenzübergang (mein Herz hat SO laut gepocht! Ich hatte wirklich Bedenken, dass die mich nicht einreisen lassen, ich weiß nicht warum), denn die waren wirklich unfreundlich und sehr strikt und emotionslos. Egal. Das Wochenende hat sich wirklich gelohnt! HAMMER! Ich bin immer noch begeistert von den vielen Backsteinhäusern, den kleinen Läden und der freundlichen Art der Menschen. Wir sind 6 Stunden gefahren, haben 500km hinter uns gebracht und 4 amerikanische Staaten durchquert. Wir sind an BERLIN, BETHLEHEM, LISSABON, KANAAN und SPRINGFIELD vorbeigekommen und nachdem wir auf dem Rastplatz LEBANON Halt gemacht hatten, ist dem LKW vor uns auf der Autobahn der Reifen geplatzt, aber uns ist nichts passiert. Und irgendwann wurden die Häuser immer mehr (vorher war einfach nur gutes Wetter und Wald und Berge um uns herum), immer mehr Autos gesellten sich zu uns auf den Highway und dann waren wir in BOSTON! (An dieser Stelle übrigens DANKE an Christine und Conny für eure Party CD, denn der Radioempfang war nicht so gut und so hatten wir dennoch gute Musik im Auto;-) )
Boston. Mittelpunkt der Freiheitsbewegung der Sklaven und Unabhängigkeitsbewegung der USA. Durch die Universität HARVARD wurde hier schon immer viel und laut gedacht und wo viel Intelligenz ist, sind Künstler auch nicht weit und Geschäftsleute auch nicht. Deshalb ist Boston wie eine Mischung aus Köln, Düsseldorf und Hamburg... (Nur das Harvard alleine einen größeren Budgethaushalt hat, als Köln und Hamburg zusammen: 2 Milliarden €/3Mill.$ im Jahr dürfen die ausgeben!!!)
Vielleicht wird dieser Gedanke von dem Vergleich zwischen Boston und Köln/Hamburg aber auch dadurch beeinflusst, dass ich echt erstaunt war, WIE viele deutsche Namen und Firmen es in Amerika gibt. Angefangen von den Städtenamen wie BERLIN, über Straßennamen wie "Hanoverstreet" und Hamburger mit SAUERKRAUT bis hin zu den vielen T-Mobile-Geschäften und den BOSE-Boxen im Abercombie&Fitch-Laden...
Jaja, ich bin übrigens nicht alleine gereist, nein, es war Virginies Idee, Boston einen Besuch abzustatten und weil Seppe schon mal da war, aber gerne nochmal nach Boston wollte, sind wir zu dritt in ein Mietauto gehüpft und nach Amerika gefahren...Beim Wasserball 
werden wir drei immer "das europäische Grüppchen" genannt, weil wir uns super verstehen und viel miteinander unternehmen. Virginie kommt aus Frankreich und Seppe aus Belgien. Unser Hotel lag ziemlich im Zentrum, es war ein Marriot und wir waren immer ein bisschen gespannt, ob wir rausgeschmissen werden, weil wir zu dritt in einem Zweierzimmer geschlafen haben... Aber wir haben jedes mal so gut eingechekt, dass das niemandem aufgefallen ist ;-) Obwohl wir am ersten Abend kurz alle still wurden (und das will was heißen), weil die Polizei vor der Zimmertüre unseres Nachbarn stand, weil der sich anscheinend mit dem Hotelpersonal angelegt hat... Naja, WIR waren friedlich...und außerdem auch wirklich nur zum Schlafen auf

dem Zimmer, weil wir viel, viel vor hatten! Und ich glaube, wir haben auch alles gesehen! Wir haben uns die Bibliothek angeschaut

Wie im Kino...Bibliothek mit grünen Lampen
, mehrere Kirchen, natürlich einen Coffee-to-go getrunken, waren in einem richtigen Diner frühstücken, haben Harvard durchstriffen, den "Converse"laden geplündert, uns den Hafen angeguckt (Boston liegt am Meer), waren im Chinatown essen und im Restaurant die einzigen Europäer und die Chinesen haben wirklich Karaoke gesungen, wir haben eine deutsche Crew Stewards und Stewardessen kennengelernt, die aus Frankfurt nach Boston geflogen sind und erst am nächsten Morgen zurückflogen, wir sind an den Stellen, wo die ersten öffentlichen Reden für Gleichheit von Schwarzen und Weißen gehalten wurden, gewesen, haben in einem Burgerrestaurant gegessen, dass direkt neben der Uni Harvard liegt und deshalb Barack Obama und George W.Bush bestimmt auch schon da gegessen haben (beide haben nämlich in Harvard studiert und ich hoffe, ich saß auf Obamas Platz und nicht auf Bush´s:-) )
 Ach ja, das wollte ich noch erzählen, ich glaube, ich habe mich dieses Wochenende so schlecht ernährt, wie noch nie und das ist auch ein Vorurteil, was nicht ausgelöscht wurde: In Amerika muss man kein Obst essen, es gibt andere leckere Dinge! Süßkartoffelpommes zum Beispiel, oder Donuts oder Ahornsirup, oder in Fett gebratene frittierte Eier auf gebutterten frittierten Toastbrotscheiben, Muffins, Hamburger, die man nicht mit zwei Händen halten kann, Bananenshakes, die in 700ml-Bechern serviert werden, baked beans,...ich bin irgendwie stolz auf meinen Magen, dass er das gepackt hat, denn wir beide haben vor nichts zurückgeschreckt ;-)
Ganz ehrlich: nicht so spektakulär, wie gedacht...

Die Skyline bei Sonnenuntergang


Spaß vor der Bibliothek von Boston
Der Sommer kann kommen!
Gerade angekommen...













Und nach 2 wundervollen Tagen in Boston sind wir weitergefahren nach Salem und Portland. Zwei viel kleinere Städte, aber auch am Meer und Portsland besteht glaube ich nur aus Galerien und Künsterlgeschäften. Das war richtig schön, in der Sonne am Meer entlangzulaufen und Eisschollen vorbeischwimmen zu sehen. Außerdem haben wir Kunden von Seppe in Portsland besucht (Seppe arbeitet auch als Kellner in einem Café), denn die Kunden hatten ihm im Oktober ihre Visitenkarte gegeben und gesagt, dass er gerne mal vorbeikommen könne. So wie man das halt eben so sagt. Jedenfalls ich. Die Amerikaner meinen das aber RICHITG ernst, also haben wir uns entschlossen, vorbeizufahren und das war eine sehr gute Entscheidung! Die Kundin Suzanne (Künstlerin, ehemalige Galeriebesitzerin und jetzt selbstständige Coachin für Ärzte) und ihr bester Freund Gerald haben uns eine 1a Touristentour in Portsland gegeben! Super! Ich hab keine Fotos gemacht, weil wir uns die ganze Zeit mit den beiden unterhalten haben, aber ich kann euch einfach nur raten, WENN ihr schon mal nach Amerika fliegt, euch z.B. New York anguckt, dann bleibt ne Woche länger und schaut euch auch Boston und Portsland an. Diese Ecke von Amerika hat Flair und Gefühl, einen Herzschlag und Ausstrahlung.
Das finden auf jeden Fall wir drei!

PS: Was ist anders als in Kanada und Europa?
- Die Leute sind wirklich offener: Ich habe auf der Straße mehrmals von Leuten ehrlich gemeinte Komplimente für meine Mütze bekommen...!
-Viele Freikirchen: Wo kein Papst in der Nähe, da keine Regeln... Für alles gibt es "Kirchen"gemeinden, aber auch Kirchen, die als Bücherläden, Wohnräume und Theater genutzt werden...
-Nachrichten: Wirklich nur Mord und Totschlag aus den Vierteln rund herum...
-Autos: Anscheinend brauchen Amerikaner auch zum Brötchenholen Autos, mit denen man LKWs abschleppen könnte
- Dicke Menschen: Naja, wenn man drauf achtet vielleicht, ist mir aber nicht so wirklich aufgefallen...
-Valentinstag: Au Backe! WER soll DAS ALLES kaufen???
-Sicherheit: Ich hab mich genauso sicher gefühlt, wie in Deutschland!

Dienstag, 18. Januar 2011

Erfahrungswoche...

Huhu alle zusammen!
Diese Woche war eine erfahrungsreiche Woche...
Aber wie ihr auf dem Foto seht, gehts mir gut und ich lebe noch ;-) Aber besser von Anfang an:
Nach dem Wochenende im Schnee bin ich mit viel Spaß wieder zur Arbeit gegangen und weil ein Kollege von mir einfach von einem Tag auf den anderen nicht mehr arbeiten gekommen ist, mache ich jetzt auch öfter mal den Laden zu, dass heißt, ich beginne um 16 Uhr und arbeite ab 18 Uhr bis 24 Uhr alleine. Das ist völlig in Ordnung, weil es im Café ab 20Uhr auch wirklich ruhig wird,  nur noch wenige Kunden kommen und nicht 20 auf einmal. Ich muss sagen, dass mir das "Close" auch Spaß macht, WEIL ich dann auch mal alleine arbeite und einfach gemütlich vor mich hinarbeiten kann. Geschirr abwaschen, denn Boden hinter der Theke moppen, die Toiletten klar machen, Mülleimer leeren, alle Zutaten fürs Frühstück kontrollieren, Kaffee auffüllen, die Theken säubern und zwischendurch immer wieder ein paar Kunden bedienen... Wenn ich um 23 Uhr die Gäste rausschmeiße (nein, natürlich mache ich sie um 22.45Uhr höflich darauf aufmerksam, dass wir in einer viertel Stunde schließen), dann muss ich nur noch das Café fegen und wischen und die Kasse zählen, bevor ich die Lichter ausmache und dann die Alarmanlage scharfschalte und dass Café um 23.45Uhr-24Uhr verlasse. (Ich gehe immer den GESAMTEN Weg nach Hause in Gedanken durch,ob ich auch WIRKLICH keine Herdplatte oder Lichtschalter vergessen habe, aber bis jetzt ist immer alles gut gegangen). Ja und wenn ich dann das Café verlasse, ist bei euch in Deutschland meistens schon 6 Uhr morgens...Auf jeden Fall ist mir letzten Dienstag die Trinkgeldkasse geklaut worden...! So ein Mist! Ich hab nicht aufgepasst und als ich die Gäste um 23Uhr aufgefordert habe, das Café zu verlassen, war die Trinkgeldkasse weg! Hallo? Wer klaut denn die TRINKGELDKASSE? Wir Kellner verdienen doch nur 9,50$ die Stunde und davon gehen noch 31%Steuern runter! Jaja, da war ich ziemlich sauer auf mich, dass ich nicht besser aufgepasst habe. Auf der Videokamera (ja, wir werden gefilmt) sieht man, dass der Dieb (ein bekannter Krawalli aus unserem Viertel) die Kasse klaut, als ich in der Küche das Geschirr abwasche. Man sieht auch, dass er mich vorher extra nach einem Glas Wasser bittet, damit ich ihm, als ich ihn bediene, den Rücken zudrehen muss und er das Schloss der Trinkgeldkasse untersuchen kann...Wieder was gelernt! Meine Chefs haben aber super reagiert. Ich habe immer noch meinen Job und sie meinten halt, dass das jedem passieren kann, ich aber manchmal zu gründlich putze und misstrauischer sein soll ;-) Wird gemacht.
Die nächste Erfahrung haben meine Mitbewohner gemacht, denn ich habe für die WG deutsch gekocht und es gab Sauerkraut mit Schinken und  Kartoffelpüree...*hmmm* so richtig rheinisch mit Äpfeln und Apfelsaft! Ich weiß nicht, ob das WIRKLICH rheinisch ist, aber Oma meinte das immer. Ich konnte leider nur noch die Reste fotografieren, aber es war lecker! ;-)
Die nächste Erfahrung habe ich dann Samstag Abend mit Franziska und Bastien gemacht. IGLOOFEST! Das heißt, im Schnee tanzen, bei -10°C, Elektro und HipHop, 4000 Menschen, viele Dj´s und wir hatten sogar fallenden Schnee und das alles im alten Hafen von Montréal! Das IGLOOFEST ist beliebt und bekannt und ich fand es auch richtig gut, obwohl ich ja nicht so der Elektrofan bin... Aber die Atmosphäre war super und es war die erste Disco in meinem Leben, in der ich nicht geschwitzt habe ;-) Und vor der Skyline von Montréal ist das natürlich alles nochmal besonders besonders...
Es waren auch alle Schichten von Besuchern vertreten, von 18-66Jahren.
Viele Leute haben Stagediving gemacht
(das ist das, wo man sich über die Köpfe der Zuschauer tragen lässt) und nur wenige waren betrunken, weil ein kleines Bier nämlich schon 5$ kostet...:-) Es gab auch ein Igludorf mit Sitzecke und Franzi hatte einen Luftballon Mr. Pitti mit. Diesen Luftballon haben andere Leute als Treffpunkt genutzt, wenn sie sich verloren hatten! Das letzte Lied endet standardmäßig um kurz nach Mitternacht, damit keiner erfriert und die Anwohner nicht amoklaufen. Als ich nach Hause kam, war auch nur mein rechter Fuß kalt, der Rest war angenehm warm ;-) Das war bestimmt nicht mein letzter Besuch auf dem IGLOOFEST! 

Die letzte Erfahrung habe ich dann heute morgen gemacht: -29°C mit Windfaktor! Ich sage euch, es ist eine komische Erfahrung, wenn eure Nasenhaare auf dem Weg zur Arbeit gefrieren...:-) Aber morgen soll es schon wieder "wärmer" werden mit Höchsttemperaturen um die -15 °C...
Und dann habe ich noch eine hoffentlich gute Erfahrung für die Zukunft, denn ich bekomme Nachhilfe in Französisch! Meine Mitbewohnerin Gabrielle wird Grundschullehrerin und ist deshalb echt gut in Grammatik und Rechtschreibung und nächste Woche Sonntag ist meine erste Stunde und ich hab schon Hausaufgaben auf und ich find es gut, dass wir beide es so ernst nehmen. Ich bin jetzt drei Monate hier und verstehe langsam auch den abgedrehtesten kanadischen Akztent, dann kann ich jetzt ja den nächsten Problemherd behandeln und das ist EINDEUTIG meine Rechtschreibung ;-)
Ihr seht, es geht weiter... Und wenn  nichts dazwischen kommt, gibt es nächste Woche hoffentlich GANZ viele Fotos für euch, denn am Donnerstag gehts nach AMERIKA! Juchu! Drei Tage Boston sind angesagt, Virginie, Seppe und ich gucken, was Amerika von Kanada unterscheidet und IHR lest das dann hier nächste Woche ;-) Bis dahin sende ich euch liebe Grüße und habe noch eine Frage: Ist es wirklich wahr, dass diese Woche KEINER von euch GEBURTSTAG hat??? Ihr Feiglinge...;-)
Liebe Grüße!
Magnus

Montag, 10. Januar 2011

Alles Gute.....

CHRISTIAN LIEBIG!
Fühl Dich gedrückt Du mein Lieblingsmusicalschreiber!
Und weil Du es liebst auf Photos zu posen, oder Grimassen auf Photos zu schneiden und weil keine Tanzfläche vor Dir sicher ist, bekommst Du natürlich ein passendes Photo:
Mit diesem Poser-Photo vor dem Marché Bonsecours (das sehr bedeutungsschwangere Gebäude mit der Kuppel), vor der Eisfläche, die sich ab 19Uhr in eine Disco verwandelt, wünscht Dir der sich verrenkende Mensch im Vordergrund alle Gute und Liebe zum Geburtstag!
Komm bald vorbei nach Montréal und lass uns den Kanadiern zeigen, wie man eine Tanzfläche erobert und mit Bier in der Hand tanzt!
Ich wünsche Dir viel Erfolg und weiterhin viel Kreativität und Mut für alles, was Du anpackst!
Magnus

Denn was ist der Mensch ohne Natur?

Heute ist es fast drei Monate her, seitdem ich ins Flugzeug gestiegen bin und nach Montréal aufgebrochen bin. Die Zeit bis jetzt ist wunderbar gelaufen und ich liebe Montréal, denn die Stadt hat einen Herzschlag und den spüre ich jeden Tag aufs Neue.
Trotzdem war das letzte Wochenende das Beste, was ich machen konnte, gerade WEIL es außerhalb von Montréal stattfand.
Genauer gesagt, in dem Winzdorf St.Mathieu-du-Parc. 143 km von unserer Wohnungstür entfernt und mitten im Wald! Weit weg von "Möchte Sie einen großen, kleinen oder mittleren Kaffee?", und meinem Viertel mit den vereisten Bürgersteigen und den Wolkenkratzern am Ende der langen Straße. Nur die Natur, der Winter, die Sonne und WIR! Wir, das waren für dieses Wochenende 22 Mädchen von 12-25 Jahren und mein Mitbewohner Martin und ich. Wir Männer waren für die Küche zuständig und für die Sauberkeit im Haus und die Mädels waren eigentlich die ganze Zeit draußen und haben ihr Pfadfinderinnenwochenende genossen.
Naja, weil der Bus der Mädels Verspätung hatte, haben Martin und ich auch SEHR kräftig mitgeholfen Iglus zu bauen, denn die Pfadfinderinnen wollten am Samstag Abend darin schlafen und weil die Quinzis (Schneeiglus) über Nacht gefrieren müssen, konnten wir alle erst ins Bett gehen, wenn alles soweit gefrierfertig ist. Also haben Martin und ich 2 Stunden alleine, bevor, die Mädels ankamen, Schnee aufgeschippt und festgetrampelt...Hört sich ja leicht an, aber der Schnee war bereits vor 4 Tagen gefallen und gefroren...Leute, der Muskelkater ist erst HEUTE zum Vorschein gekommen, als ich eben mein Abendbrot zubereiten wollte und ein Stück Käse abschneiden wollte und mein rechter Oberarm einfach abgeklappt ist...Ich hab erstmal einen Lachanfall bekommen und mir dann ein Erdnussbutterbrot gemacht. Vielleicht kann ich das Messer morgen aus dem Käse (naja, eher "gelben -Fettblock-namens-"Cheddar") befreien ;-)
Ich habe dieses Wochenende aber nicht nur gekocht, abgewaschen und entspannt, ich habe auch sehr viel gelernt dieses Wochenende! Zum Beispiel, wie man mit Raquettes Schnee platttrampel, damit daraus ein Iglu/ Quinzi wird. Raquettes sind diese komischen Tennischschläger, die man sich unter die Füße schnallt und durch den Schnee wandert und die ich bisher nur aus den Donald-Duck-Comics kannte.
Ich weiß jetzt auch, dass Taschenlampen, die man sich um den Kopf schnallt äußerst praktisch sind,vor allem in Gebieten dieser Welt, die mit Wald übersäht sind und in denen es ab 16Uhr dunkel wird. Dann hat man nämlich beide Hände frei um bei Gepäckketten zu helfen, den Bus schneller auszuladen oder Schnee aufzuschippen und man kann sich besser am Schwimmreifen festhalten, während man einen 100m langen Abhang runterdüst... *undichhabmirnichtsgebrochen
juchuuuuuuuuu*
Und die Iglus sind wirklich gut geworden! Samstag Abend haben wirklich viele Mädchen draußen übernachtet und kein Iglu/Quinzi ist eingestürzt!
 Was mich wirklich beeindruckt hat, war das Gemeinschaftsgefühl, das in der Gruppe herrschte. Ich weiß nicht, ob das von den Regeln und Motti kommt, die jedes Mitglied lernt, vielleicht auch von den Liedern oder weil das ganze Wochenende so rund war, aber es hat mich wirklich berührt, dass jedes Mädchen für jedes Mädchen da war. Es gab kein "Lagerarsch", so wie ich es von vielen Freizeiten kenne. Und auch das pädagogische Konzept hat mich ziemlich begeistert, weil es so ungezwungen daherkommt. Weil die Teilnehmerinnen sehr sehr autonom in ihren Gruppen sind, haben die Leiter nicht diese "Animateur-Rolle", von wegen "Wir bespaßen euch, weil eure Eltern dafür bezahlt haben" sondern sind viel mehr Ratgeber. Sehr cool!


Bei aller Begeisterung und Integration ins Campleben habe ich die Geburtstagskinder Mona und Laura natürlich nicht vergessen. Weil aber nur die Notrufe auf unseren Handys funktionierten und an Internet ÜBERHAUPTNICHT zu denken war, kommen meine Geburtstagsgrüße verspätet: Liebe Mona und Laura, ich wünsche euch beiden alles Gute und Liebe! Ich habe extra das Geburtstagsschild für euch beide mitgenommen, weil ich dachte, so kann ich das ein bisschen gutmachen, dass ihr meine Grüße erst jetzt bekommt! Fühlt euch umarmt! Ich hoffe, ihr hattet eine schöne Party und Christian E. und Inga haben gut gesungen ;-)

Jetzt habe ich wieder genügend Energie, um morgen mit einem Lachen in den Großstadtjungle zu starten. Am Mittwoch beginnt das Wasserballtraining endlich wieder und ich freue mich wirklich darauf endlich wieder mit einem Ball durchs Wasser zu pflügen!
Ich verabschiede mich an dieser Stelle mit einem kleinen Suchspiel: WO IST WALTER? ;-p

Vielen Dank für eure lieben Mails, Postkarten und Aufmerksamkeiten!

Donnerstag, 6. Januar 2011

Alles Gute....

...an die Erfinderin der "westfälischen Flachgeschenke"!
Die Frau, die mich hier in Montréal auch durchaus mal daran erinnert, dass ich auch mit dem Ziel, mein Französisch zu verbessern, hierhin gekommen bin....Alles Gute an die Frau, die die besten "Grasbrote" der Welt macht!
Liebe Tante Cornelia, weiterhin viel Glück und Gesundheit! Alles Gute und Liebe!
Im Hintergrund sieht man die Skyline von Montréal, ich stehe am alten Hafen. Der Fluss hinter mir ist gefroren!

Dienstag, 4. Januar 2011

Hallo 2011 !

Könnt ihr euch noch daran erinnern, WIE aufgeregt wir alle vor 11Jahren waren, als das Jahr 2000 begann?
Ich weiß noch, wie meine Oma ein paar Tage vorher bei uns am Tisch saß und wir alle beschlossen haben, die Badewanne mit Wasser zu füllen, falls wirklich der Computerwurm kommen sollte und die GANZE Welt zusammenbrechen würde...:-)
Ich hoffe, ihr seid alle gut ins Jahr 2011 gestartet und ich wünsche euch allen viel Erfolg und viel Durchhaltevermögen um eure Vorsätze umzusetzen!
Ich möchte (wie jedes Jahr seit 6 Jahren) einen Waschbrettbauch bekommen und ich schreibe das EXTRA hierhin, damit ihr mir, falls ihr mich das nächste Mal mit einem Stück Schokolade in der Hand trefft, mir dieses Stück SOFORT aus der Hand schlagt und mich mit bösen Blicken auf meinen fast-Waschbrettbauch straft :-)
So. Genug in die Zukunft geguckt, jetzt noch einen Rückblick auf die letzte Woche, denn natürlich ist wieder einiges passiert ;-)

DAS hier neben links ist keine Kreuzung aus Fledermaus und Hund, DAS ist Alice. Sie ist 12 Jahre alt und eine sehr liebe Schäferhunddame. Allerdings ist sie sehr sehr beschützend und bellt alles an, was ihrem Bereich näher als 2 Meter kommt. Deshalb hab ich ihr erstmal erklärt, dass wenn wir spazieren gehen, nicht ICH an IHRER Leine gehe, sondern SIE an MEINER Leine und ICH SIE deshalb auch beschütze und WENN jemand bellt, dann ICH :-) Ab dann waren wir ein hervorragendes Team.
Alice und ich haben uns ganz spontan 2einhalb Tage ein großes Haus mitten in Montréal geteilt, weil ihr Herrchen Ed (ein Kumpel vom Wasserpolo) seinen Bruder in Quebec besucht hat und ich vor 1 Monat auf der Weihnachtsfeier Alice kennengelernt habe und Ed daraufhin meine Hundesitterfähigkeiten angeboten habe. Schwupps, kurz vor Silvester hat Ed dann dankend angenommen. Und für mich waren das 2 einhalb Tage Mini-Ferien, denn ich musste nur an einem der 2 Tage arbeiten und ich sag nur, Ed hat neben der lieben Hündin auch ne große Badewanne, einen großen Fernseher und teilt sein Haus über drei Etagen nur mit EINEM Mitbewohner und nicht, wie ich,  zwei Etagen mit FÜNF Mitbewohnern ;-)
A propops meine Mitbewohner: Ich bin wirklich froh, hier zu wohnen, denn es ist sehr angenehm! Ich hatte noch keine Probleme im Badezimmer ( von wegen: "eeeeeeeeyyyyy, ich muss schnell Duschen vor der Arbeit)
auch wenn ich direkt neben der Küche wohne, bin ich noch nie von der Mikrowelle oder dem Kühlschrank (bzw. den Leuten, die sich derer bedienen) aufgeweckt worden und alle Mitbewohner sind sehr nett und immer bereit sich zu unterhalten. Wenn ich von der Arbeit komme, fragen sie immer nach, wie es war und sie möchten immer viel über Deutschland wissen. Trotzdem habe ich aber auch echt genügend Zeit für mich und kann mich einfach in mein Zimmer zurückziehen.
Meine WG - ganz rechts: Martin, in rot: Gabrielle, in gelb: Loic, in gestreift: Dine. Die WG ist sehr gastfreundlich, der Rest sind nämlich alles Gäste :-)
Genau so, wie ich es wollte. Nächstes Wochenende fahren wir zusammen in den Schnee, denn meine Mitbewohnerin Gabriel ist Pfadfinderinnenchefin und braucht noch Leute, die auf dem Winterwochenende kochen und für Ordnung sorgen. Natürlich hab ich mich sofort gemeldet und freue mich darauf, endlich mal wieder ein wenig Jugendarbeit mitzubekommen und dann noch in Kanada! Und ich freue mich, mal ein bisschen von der Umwelt um Montréal herum mitzubekommen! Die Pfadfinderinnen bauen an diesem WE übrigens ein riesiges Iglu aus Schnee und übernachten dann darin- ich weiß nicht, ob ich DAS unbedingt ausprobieren muss...vielleicht hüte ich auch das Haus solange ;-)
Silvester habe ich übrigens in internationaler Runde verbracht, bei Franzi, meiner deutschen Arbeitskollegin. Mit uns haben sich noch am Raclette erfreut: Seppe aus Belgien, Erden aus der Türkei, Michael aus Kanada, Mel aus Österreich und Bastien aus Frankreich. Hier feuern die Leute aber kein privates Feuerwerk ab, sondern stürmen auf ihre Balkone, jubeln, klatschen und rufen gute Wünsche. Haben wir auch gemacht und heute hab ich dann auch erfahren, WARUM es hier nur wenig Feuerwerk gibt: Die Häuser hier in Kanada sind häufig aus Holz und damit Montréal nicht jedes Silvester zur Hälfte abbrennt, gibts halt nur ein großes Feuerwerk am Hafen (da ist dann auch genug Wasser zum Löschen...).
Guti, das wars auch schon von mir für diese Woche! Ich wünsche euch morgen viel Spaß bei der Sonnenfinsternis (bei uns sieht man sie leider nicht...)! Könnt ihr euch noch an die letzte Sonnenfinsternis erinnen? Die Leute, die extra in den Süden Deutschlands gefahren sind, um die TOTALE Eclipse zu sehen und dann in den Staus ab Baden-Württemberg stecken geblieben sind... Ich kann mich noch lebhaft erinnern, wie unsere ganze Schule auf dem Schulhof stand und alle ihre Brillen aufhatten und Robert von meiner Englischlehrerin zusammengeschissen wurde, weil er ein Foto gemacht hat, ohne seine Sonnenfinsternisbrille  aufzusetzen...Ach, ich muss heute noch lachen :)- und alle "OOOH...AAAH" murmelten, wenn die Sonne zwischen den Wolken hervorguckte. Das ist auch schon wieder lange her...*tztztz*
Ach ja, bevor ich in Erinnerungen versinke... HALLO 2011!  2011- das hört sich an nach Gesundheit, Frieden, Erfolg und viel Spaß! ;-) In diesem Sinne:
LIEBE GRÜßE NACH DEUTSCHLAND!
Machts gut!
Magnus