Sonntag, 26. Dezember 2010

Joyeuses Fêtes!

Hallo alle miteinander aus dem verschneiten Kanada ins verschneite Deutschland!
Ganz ehrlich, wir haben genauso viel Schnee wie ihr, nur sind die Kanadier diese Mengen gewöhnt und deshalb auch ein bisschen besser vorbereitet ;-) Hier gibt es Menschen, die haben sich das zum Beruf gemacht, Autos morgens freizuschaufeln, damit die Halter der Autos zur Arbeit kommen...
 Die Stadt hat extra entwickelte Maschinen und Fahrzeuge um den Schneemassen gerecht zu werden und jeder Schneesturm kostet Montréal 14Millionen Dollar, also knapp 10 Millionen Euro,
denn der Schnee wird mit großen LKWs aus der Stadt raustransportiert...! Krass!
Naja, man lernt nie aus und mittlerweile habe ich mich auch schon total daran gewöhnt, nur schade, dass ich extra nach Kanada fliege, um weiße Weihnachten zu haben und DANN habt ihr Schnee bis zum Geht-nicht-mehr :-)
Ich hab mich ja schon lange nicht mehr gemeldet und das hatte seinen Grund, denn ich hab viel unternommen. Mit Virginie vom Wasserball war ich in einem Musical (bzw. ICH dachte, es sei ein Musical), es war aber eine Reise durch die Musikgeschichte mit einem sehr bekannten Musikprofessor hier am Theater. Ich musste total lachen, weil Virginie und ich den Altersdurchschnitt um 45Jahre gedrückt haben und mitten
im Stück die drei Hauptdarsteller (Johann Sebastian Bakk *husthust*/ Amadeus Mossaaar*husthust*/ Beethoven) angefangen haben Freude schöner Götterfunken zu singen und DAS GANZE Publikum mit tierischem Akzent mitgesungen hat!
Dann kam ein Weihnachtssüßigkeitenpaket aus Deutschland an! HAMMER! Und weil ich einen ganzen Weihnachtsstollen nicht alleine essen kann, habe ich den mit ein paar Freunden aus dem Wasserballverein geteilt, als wir uns eine der Lichtinstallationen, die es hier in Montréal gibt, angucken gegangen sind. DANKE ULLA soll ich Dir von allen Genießern sagen ;-)
Diese Leuchtkugeln stehen mitten in der Stadt und ändern ihre Farbe, spielen Musik und zeigen Schattenspiele. Eigentlich werden sie eingesetzt für die Arbeit mit Autisten, aber Kanadiern tut das auch gut :-)

Überhaupt ist hier viel mit Licht, jeden Samstag Abend im Winter bis zum 8.Januar gibt es Feuerwerk am Hafen, denn die kanadischen Mannschaften trainieren dann für die Feuerwerksweltmeisterschaften im Sommer in Montréal. Natürlich hab ich mir das nicht entgehen lassen, ich hab mir Virginie und Dominic geschnappt und wir haben gestaunt :-)

Und weil wir alle drei die Leuchtkugeln so mögen, sind wir natürlich nochmal zum Place des Arts gelaufen und haben lustige Fotos gemacht und das Licht genossen :-)
 Ich bin übrigens auch umgezogen, nicht ganz stressfrei, jetzt aber richtig zurfrieden in der neuen WG und als ich ankam, war schon die erste Postkarte da! WoW! Richtig cool!

Und hier bin ich auch sehr zufrieden!
Mein Zimmer ist klein und blau, die WG relativ ruhig und sehr sympathisch und unkompliziert. Kurz vor Sylvester haben wir das erste WG-Essen und dann dürfen wir auch die Geschenke aufmachen, die unter dem Tannebaum liegen, den unsere WG-Chefs aufgestellt haben. Ziemlich cool! Und dann kann ich bestimmt auch ein paar Fotos von meinen neuen Mitbewohnern machen...
Jetzt gleich mache ich mich auf, zum BOXING_DAY_SHOPPEN (ja, am 26.Dezember ist hier DER reisen Shopping-Tag! Eben als ich von der Arbeit kam, standen die Leute schon Schlange vor den Geschäften!!!), mein alter Mitbewohner Bastien und ich möchten uns das natürlich

nicht entgehen lassen, vor allem, wo wir jetzt ja auch ein paar, wie meine Tante Cornelia immer sagt "Flachgeschenke" bekommen haben, die ausgegeben werden wollen ;-)
  Aber bevor ich mich ins Gewimmel stürze, möchte ich noch einem Geburtstagschristkind nachträglich gratulieren! Ich habs nicht früher geschafft,weil ich alle Weihnachtstage gearbeitet habe und gestern dann nach dem Feuerwerk im Kino war (Burlesque-mit Cher und Aguilera! SUUUPER!) aber ich weiß, wann Du Geburtstag hast ANSGAR, deshalb alles Gute zu Geburtstag nachträglich!!! Viel Erfolg im neuen Lebensjahr und welches Foto DU bekommst, ist nicht schwer zu erraten ...:-)

Vor dem Oratoir St.Joseph, der größten Josefskirche der Welt, und Kulisse im Film.
Also Ansgar alles Gute und weiterhin viel Gottestvertrauen! Euch anderen danke ich ganz dolle für eure lieben Mails, eure Geschenke und Gedanken und Postkarten und diesen hammercoolen virtuellen Adventskalender! Durch alle diese Dinge bin ich Weihnachten superglücklich und zufrieden, ausgeglichen und optimistisch ins Bett gegangen! DANKE!
Magnus

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Happy Birthday...


CONNY! Du bekommst einen Geburtstagsgruß aus der Metro, weil ich gelesen habe, dass es für Dich nächstes Jahr auf große Fahrt geht ;-)
Alles Liebe und Gute!
Magnus

Dienstag, 14. Dezember 2010

Hurra, hurra, Björn ist da!

Vor einer Woche war es endlich soweit, Björn kommt nach Montreal! Mit zwei Stunden Verspätung landete die Maschine auf kanadischem Boden und alle meine Bekannten hier in Montreal hatten MIR vorher gesagt, dass Björn mindestens nochmal 2 Stunden im Zoll bräuchte... Falsch gedacht! Mit geschicktem Anstellen und lammfrommem Aussehen, habe ich sämtliche Rekorde gebrochen und konnte Magnus nach 30 Minuten (!!!) in die Arme schließen! Und jetzt konnte unsere gemeinsame Woche in Montreal beginnen!
Das Flugzeug aus
Deutschland hatte übrigens nur die Verspätung weil in Montreal der erste Schneesturm diesen Winter wütete... Und wenn die Kanadier von Schnee sprechen, dann nie unter 10 cm... Wir konnten zugucken, wie in 2 Stunden 20 cm Schnee fielen und am darauf folgenden Tag nochmal 15 cm. Das war ein guter Anfang, mal gucken, was noch kommt ;-) Die Kanadier übrigens kommen mit dem Schnee ziemlich gut klar, etwas Nachbarschaftshilfe und zahlreiche, laut piepende Schneepflüge sorgen für Ordnung.
Bei UNS auf der Straße wird der Schnee übrigens nachts von 3-4 Uhr morgens weggeräumt...ganz toll für Leute mit Jetlag..danach war Björn auch wach...!;-) Tja, so wurde Magnus in der ersten Nacht auch nochmal schnell in die deutsche Zeitzone befördert :-)
Vollkommen wach haben wir uns dann am Mittwoch auf den Weg gemacht um Montreal zu erkunden...zuerst mussten wir aber schlittern!
Denn auf der Kreuzung bei uns vor der Wohnung ist ein Wasserrohr geplatzt und über dem Schnee auf dem Bürgersteig war eine Eisschicht. Überhaupt sah der Schnee am nächsten Tag nicht mehr sooooooo schön aus...Was aber echt schön war, war die Idee, 
nach einer kleinen ersten Shoppingtour (Mama, ich hab jetzt auch richtig gute Handschuhe!), die uns in die überirdischen und unterirdischen Geschäftswelten von Montréal geführt hat, auf den MONT ROYAL zu fahren. Zuerst war ich total enttäuscht, weil man gar nichts sehen konnte, vor lauter Schneetreiben...Nach einem heißen Kakao und einem kleinen Balletttänzchen, dass zwei Ballettstudenten mitten im Aussichtschâlet vorgeführt haben, hatte sich das Schneetreiben für kanadische Verhältnisse normalisiert und wir wurden  mit einer noch besseren Aussicht vom Mont Royal auf die Innenstadt belohnt!
 
Dann war ich auch zufrieden und Björn zum Glück nicht erforen, weil ich ihm vergessen hatte zu sagen, dass ICH eine lange Unterhose anziehe. Zum Aufwärmen sind wir zum McDoof im GayVillage gegangen und haben Hamburger gegessen, die es in Deutschland nicht gibt.
Von der Sonne geweckt (viel besser als das Piepsen von den Schneepflügen) haben wir am Donnerstag zwei der höchsten Punkte von Montréal erklommen (okay, auf den ersten Punkt wurden wir gefahren...) Und zwar auf den Aussichtsturm des Olympiastadions! DAS war schön! Ich alleine, hätte, glaube ich das Geld nicht ausgegeben, aber ich war so glücklich, dass wir da hochgefahren sind, weil es sich echt gelohnt hat und ich damit auch nochmal einen ganz anderen Überblick über Montreal bekommen habe!


In Montreal ist es übrigens so, dass kein Turm höher sein darf, als der höchste Punkt vom Mont Royal. Deshalb ist kein Gebäude höher als 175 m. Hab ich im Reiseführer von Björn gelesen...;-)
OSTEN...: ein kleines bisschen Ostalgie
Nachdem wir den Weitblick in Richtung Osten, 
Norden und Süden genossen hatten, 
sind wir für den besseren Westblick zur größten Josefskirche der Welt gefahren. Zum Oratoire St.Joseph...da gibt es übrigens das zweitgrößte Glockenspiel der Welt , das eigentlich für den Pariser Eiffelturm gedacht war...und viele Rolltreppen! In einer Kirche... Aber man merkt auch, dass diese Kirche halt noch sehr jung ist und nicht auf so viel Historie zurückblickt, wie einige Kirchen in Deutschland (Hey Kölle!).


Am nächsten Tag stand nach einer weiteren Erkundungstour der Tiefen von Montréal die Einstimmung auf Weihnachten im Viertel von Magnus an. Karneval im Winter! Und ich hab keine Kamelle bekommen, aber die Kinder vor mir haben sich umso mehr gefreut ;-) Und wer musste arbeiten? ICH! Hab mir aber trotzdem die Zeit genommen für 15 Minuten den Weihnachtsmannumzug
zu verfolgen und mit meiner Kollegin Franzi den lahmen Kanadiern zu zeigen, wie man schunkelt, tanzt und Stimmung macht. Die Kinder vor MIR waren eher erstaunt...;-)
Das Wochenende war voller Parties und neuer Leute- international! 
Und beim Wasserballtraining hab ich ihn ins kalte Wasser geschmissen  und er hat sich gut geschlagen! Ab sofort teste ich für Magnus schon mal die deutschen Wasserballvereine rund um Köln...:-)

Und gestern kam dann das große Finale: SHOPPINGTOUR und zwar so RICHTIG!  
Powershopping im Schnee oberirdisch und bei 20 Grad T-Shirt Feeling in zahlreichen, untereinander verbundenen Shoppingmalls unterirdisch.
Nach einem dicken Steak (und einer echt guten Kellnerin!) konnte Magnus auch eine seiner neuen Errungenschaften Probetragen *röööööööhrrr*
Nun geht in 5 Stunden mein Flieger und wir liegen immer noch im Bett und genießen den Morgen. 
Wir wünschen euch eine schöne Woche, ein bisschen Schnee für euch hab ich im Gepäck und hoffen, ihr hattet Spaß beim Lesen!



Montag, 6. Dezember 2010

Magnus im Wunderland...

Meine Güte... Ich dachte immer, die Supermärkte in Frankreich mit 26 Kassen, 50 Gängen und drei Fleischtheken seien groß, aber diese Woche war ich das erste Mal im WALLMART! Ach du heiligs Blechle! Von der einen Seite kann man das Ende der anderen Seite nicht sehen! Das IKEA groß sein muss, kann ich verstehen, da müssen ja auch die ganzen großen Möbel rein, aber ein SUPERMARKT? Ja, jetzt weiß ich, dass die auch groß sein müssen, denn hier kann man Fernseher, Autoreifen, Schneeschaufeln, Klamotten, elektrische Rasenmäher und Bettdecken kaufen. Ach ja, und natürlich Essen... Alles im Gang nebenan. Ich hab eine Bettdecke gekauft. Und ein grooooßes Glas Nutella, weil das nämlich wirklich sehr günstig war ;-) Ich war glaube ich 2 Stunden im Wallmart...Der Weg dahin war aber auch ein Abenteuer, denn der Wallmart ist ganz im Norden von Montreal und da ist es dann doch sehr amerikanisch/englisch. Die Häuser fein säuberlich, mit Zelten vor den Garagen (damit die Auffahrt nicht zufriert), viele freie Kirchen (Christen der letzten Auferstehung, Adventisten, etc.) und keiner geht bei rot über die Straße. Das ändert sich dann wieder in den französischen Vierteln ;-)
Was sich nicht ändert, ist die Koch-Lage bei uns im Restaurant... Unser neuer Koch hat es sage und schreibe 4 Tage ausgehalten, dann hat er gekündigt, weil er sein Geschirr nicht abwaschen wollte. Komisch, im Vorstellungsgespräch hatte er eingewilligt und verstanden, dass er für 4 Stunden Kochen und 1 Stunde Abwaschen bezahlt wird. Irgendwie hatte er das am 4.Tag wieder vergessen. Naja, jetzt sind die Chefs wieder ein bisschen gestresster und wir Kellner tierisch unter Strom. Das heißt aber nicht, dass wir keinen Spaß mehr haben 

Ich hab vor einem Monat vorgeschlagen, dass ich alle Mitarbeiter photographieren könnte und daraus eine Collage machen könnte, die wir als normale Photos ausdrucken lassen könnten und auf einzelne Tische und neben die Kasse stellen könnten, damit die Kunden was zu gucken haben und vielleicht witzig finden oder einfach merken, dass wir auch wissen, dass Weihnachten vor der Tür steht. Das Ergebnis habt ihr gerade gesehen, wenn ihr diese Zeilen lest ;-)
Ich weiß, für euch ist es nicht so interessant, weil ihr die Leute nicht kennt, deshalb ein paar Erklärungen: Die beiden Frauen in der Mitte sind meine Chefinnen Olga und Mila. Der Mann links daneben mit der Kaffeetasse in der Hand ist der Besitzer Nick. Links neben Nick ist Monica, die gerade Kaffee presst. Der Typ mit der silbernen Lamettascherpe um den Hals ist Jan. Ganz rechts mit der Nikolausmütze ist Manuel. Franzi (meine deutsche Kollegin) hat eine rote Schleife um den Hals und Karl ist derjenige, der den Rockergruß macht.
Jetzt kennt ihr alle aus unserem Café;-) Morgen zeige ich die Collage den Chefinnen und dann gucken wir mal. A propos gucken: Ich war diese Woche im Süßigkeitengeschäft und wollte nach Marzipankartoffeln gucken, denn ich hatte ein Mädchen mit Marzipankartoffeln (mit DEUTSCHER Aufschrift) im Bus getroffen und sie gefragt, wo sie die denn herhabe und sie hatte mir das Süßigkeitengeschäft bei uns auf der Straße genannt. Also bin ich dahin, hab den ganzen Laden (4 Verkäuferinnen + Chef) verrückt gemacht, weil die mich nicht verstanden haben und mir alles von Lakritz bis zu Jelly Beans andrehen wollten und alle ganz besessen darauf waren, diejenige zu sein, die dann DOCH diese komischen "How did you say? Moarswipahnkarltoffälln?"  findet... Naja, keine Marzipankartoffeln gefunden, aber ohne Süßigkeiten wollte ich den Laden ja auch nicht verlassen, vor allem weil es so viele Dinge gibt, die es in Deutschland nicht gibt und in der WG sagen wir dann immer "Für die Wissenschaft!" Also habe ich für die Wissenschaft 4 MR.BIG gekauft... LEEEECKER! Selbstgemachte Lions waren das! Hmmm! Viel Schokolade, Puffreis und Waffeln und Karamel! Hammer! Bevor ich die nächste Straßenecke erreicht hatte, hatte ich 2 gegessen... So macht Wissenschaft Spaß ;-)

Als dieses Bild entstand, kannten wir uns alle seit 3 Stunden...
  Spaß hats auch in der Disco gemacht! Ich war nur ein bisschen fertig, weil wir direkt nach dem Wasserballtraining aufgebrochen sind, um zu einem spanischen Aperoabend zu Aude (ganz links auf dem Bild) zu kommen und es dort vielviel Wein und wenig Kohlenhydrate gab...






Verrückt auf der Tanzfläche mit Bastien, meinem Mitbewohner
 Das hat der Stimmung aber keinen Abbruch getan, nur haben wir nicht den letzten, sondern schon den vorletzten Bus nach Hause genommen... Die Straßen sind übrigens ganz häufig vereist im Moment, weil es mal schneit, dann taut und dann gefriert. Aber die Kanadier nehmen es gelassen...und ich mittlerweile auch. Leider hab ich einen Handschuh auf meinem ersten Videoabend hier in Montreal verloren (dafür hab ich ein Geschäft entdeckt, in dem es ganz tolle Dr.Martens gibt) und außerdem wurde meine Entscheidung auszuziehen nochmal bestätigt, denn es kam nämlich heraus, dass ich derjenige aus dem Wasserballteam bin, der am meisten Miete bezahlt...
Gut, ich muss die Wäsche aus dem Trockner holen!
Ich wünsche euch einen guten Wochenanfang und vielleicht auch den einen oder anderen Besuch im Wunderland ;-)
Magnus